Die Welle – Berichte im Blaumännle am 05. und 19.05.23

Blaumännle am 05.05.2023:

Blaumännle am 19.05.2023:


"Linie 1" – Bericht im Blaumännle

Die Aufführungen unseres diesjährigen Theater-Projekts "Linie 1" fanden am 20., 21. und 22.05.22 im Dorment statt – hier der Bericht aus dem "Blaumännle":


Bericht über das Leben am Seminar

In einem Bericht über das Leben am Seminar, der am 25.02.22 im Blaumännle erschien, berichten Schülerinnen, Lehrende und uns unser Ephorus Herr Schäffler über die Schwierigkeiten von Schule in Corona-Zeiten aber auch über die besonderen Möglichkeiten, die das Evangelische Seminar Blaubeuren in diesen ungewöhnlichen Zeiten hat, das gemeinsame Leben und Lernen zu gestalten.


1. Blaubeurer Kulturnacht

Am 28.09.19 fand in Blaubeuren zum ersten mal eine Kulturnacht statt – von 18 bis 23 Uhr konnten die Besucher an vielen Spielorten in ganz Blaubeuren Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Theatervorführungen besuchen. Auch das Seminar beteiligte sich mit verschiedenen Aktionen an der Kulturnacht: Im Kapitelsaal stellten Schülerinnen und Schüler Gedichte und Gemälde zum Thema "Freiheit" aus, die im Rahmen der Projektwoche im Juli entstanden waren. Die Theater-AG hatte zwei Gedichte in Szene gesetzt und die Kunstlehrerin Isabel Fuchs malte im Kreuzgang – begleitet von Live-Musik unserer Semis – Bilder zum Thema "Blautopf unter Wasser".

Fotos: Eva Menner


Der Theater AG gelingt mit Brechts „Dreigroschenoper“ eine herausragende Aufführung im Dorment

von Eva Menner, Blaumännle 5.07.2019, S.5

Berthold Brechts populärstes Werk, die Dreigroschenoper mit der Musik von Kurt Weill, ist nicht nur schauspielerisch eine große Herauforderung für ein Laientheater, sondern der vielen Lieder wegen auch eine gesangliche.
Die Theater AG des Evangelischen Seminars ging  das Wagnis ein, das Stück auf die Bühne zu bringen. Den Schülern gelang eine mitreißende, herausragende Aufführung. „Unglaublich“, „Wahnsinn“, „ganz toll“ waren die Kommentare des begeisterten Publikums. Es gab
schier nicht enden wollenden Applaus. Da stimmte einfach alles, die Leistung der jungen Schauspieler, die Musikbegleitung, Maske, Kostüme, Bühnenbild. Ein Höhepunkt in der Theatergeschichte der Schule.
Brechts Dreigroschenoper ist eine beißende Kritik an Kapitalismus und scheinheiliger bürgerlicher Moral und ist damit heute noch aktuell. „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“ oder „Erst kommt das Fressen dann die Moral“ – so lauten bekannte Zitate. Bettlerkönig Peachum
und der Gangsterboss Macheath, bekannt unter dem Namen Mackie Messer, betreiben in Soho in einem Sumpf von Gier, Gewalt und Verrat ihre trüben Geschäfte. Überraschend für ihre Eltern heiratet Polly Peachum den Ganoven Macheath und das Ehepaar Peachum setzt alle Hebel in Bewegung, um den ungeliebten Schwiegersohn an den Galgen zu bringen. Doch Macheath hat viele Beziehungen, der oberste Polizeichef Londons „Tiger Brown“ ist ein alter Freund und bei seinen Huren in Turnbidge, die ihn letztlich aber des Geldes wegen verraten, sucht er immer  wieder Zuflucht. Am Ende hängt Macheath schon fast am Galgen, als ein reitender Bote der Königin die Begnadigung überbringt, er sogar in den Adelsstand erhoben wird, ein Schloss und ein Leibrente geschenkt bekommt.
Herausragend waren die beiden Hauptdarsteller Johann Krafft als Macheath und Jakob Zimmermann als Peachum. Stark waren aber auch die anderen Rollen besetzt mit Lea Pommer als Polly, Thadina Keinath als Lucy, Tiger Browns Tochter und Pollys Rivalin, Jutta Knaudt als Peachums Frau Celia, Milena Holm als Spelunken-Jenny, Marc-René Stoller als Polizeichef Tiger Brown und Jolanthe Lempp als Erzähler und Moritatensänger. Zum Gelingen der Aufführung trugen ebenso all die Bettler, Ganoven und Huren bei.
Recht züchtig gekleidet waren die Huren, wohl eine Folge der ersten Aufführung der Dreigroschenoper 2006 am Seminar. „Da gab es Austritte von Eltern aus unserem Förderverein, weil ihnen die Darstellung zu freizügig war“, berichtete Ephorus Pleitner in seiner Begrüßung.
Für die Kulisse zeichnete wie gewohnt Kunstlehrerin Isabel Fuchs verantwortlich. Schüler hatten in vielen Stunden Arbeit sogar einen zusammenlegbaren Gefängniskäfig gebastelt. Im Publikum wurde ob dessen zukünftiger Verwendung für renitente Schüler gewitzelt.


Jetzt Karten bestellen für das Theater "Dreigroschenoper"

Nur noch eine Woche bis zum Theaterwochenende: Tickets können Sie bei Frau Mayer im Sekretariat bestellen (07344-962610) oder an der Abendkasse erwerben.

Als kleiner Appetitanreger ist hier noch die Vorankündigung aus dem "Blaumännle" vom 21.06.2019:

"Mit der „Dreigroschenoper“ hat sich die Theater AG des evangelischen Seminars einiges vorgenommen, denn es wird live gesungen. Da gilt es also nicht nur den Text zu können, sondern auch noch den richtigen Ton zu treffen. „Man kann sich nicht einfach auf die Bühne stellen und singen, sondern muss während man singt auch weiter seine Rolle spielen“, sieht Hauptdarsteller Johann Krafft als größte Schwierigkeit. „Wir mussten einiges kürzen, dafür haben wir viel Zeit gebraucht, um herauszubekommen, was man weglassen kann und was bleiben muss“, erzählen die Regieassistentinnen Ellen Bort, Thea Bartmann und Felicia Dourado Braungart. Vor 13 Jahren wurde die Dreigroschenoper schon einmal im Dorment aufgeführt. Die jetzige Theatergruppe hat von der Inszenierung nichts übernommen, sondern wollte ihr eigenes Ding machen. Aufführungen sind am Freitag, 28. Juni, um 19.30 Uhr, am Samstag, 29. Juni, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 30. Juni, um 18 Uhr."

Text/Foto: Eva Menner


Theaterprobentag

Als kleiner Vorgeschmack auf die "Dreigroschenoper" am 28. - 30. Juni,
hier ein paar Fotos vom Theaterprobentag.

 


Frank V, Theater 2018

"Halunken mit Stil" - Großes Lob für die Theateraufführung

EVA MENNER

Blaubeuren Auch die häufigen Szenenwechsel in Dürrenmatts Stück waren angesichts der räumlich beengten Verhältnisse im Dorment des Klosters eine Herausforderung. Aber wie fast schon gewohnt meisterten die jungen Schauspieler alle Schwierigkeiten.

In der „Komödie einer Privatbank“ geht es um die kriminelle Machenschaften in der von Frank, dem Fünften( Konrad Lohse) und seiner Ehefrau Ottilie (Johanna Kunzi) geführten Bank. Die Geschäfte laufen schlechter als früher, deshalb wollen sie die Bank liquidieren. Personalchef Richard Egli (Anna Aggelákos) ist ein williger Untergebener, der gehorsam die Befehle ausführt und dafür sorgt, dass niemand aus der Reihe tanzt. Schließlich bringt er sogar seine Geliebte Frieda Fürst (Sarah Grund), die der Bank als Prostituierte dient, um.

Mit Kunden werden betrügerische Geschäfte gemacht, die Mitarbeiter wie Prokurist Böckmann (Reik Schlitter) und Neuling Päuli Neukomm (Maximiliane Körber) beklauen die Bank, um ihre Schäfchen ins Trockene zu bringen. Ihren beiden schon erwachsenen Kindern gaukeln Frank und Ottilie ein braves Leben vor und wähnen sie deshalb in Unwissenheit über ihre verbrecherischen Geschäfte. Das erweist sich allerdings als fataler Irrtum. Sohn Herbert (Johann Krafft) übernimmt mithilfe eines erpresserischen Coups schließlich die Bank und Tochter Franziska (Lea Pommer) den Job der Frieda. In einer der letzten Szenen spielen sich Frank und seine Frau vor, dass sie vom Treiben der Kinder nicht wissen.

Als habe Dürrenmatt viel spätere Ereignisse wie Finanzblase und Bankenskandal vorausgeahnt, fleht Ottilie in dem Stück den Staatspräsidenten an, sie zu bestrafen und die Bank zu schließen. Stattdessen bekommt sie einen Scheck überreicht. Am Ende sieht man den degradierten Egli den Boden fegen, der aber versichert, er werde garantiert wieder an die Spitze zurückkehren – ein Symbol für die Macht des Kapitals.

Erstaunlich souverän agierten die Schüler auf der Bühne, bewegten sich präzise in einer durchdachten Choreografie und sangen die leicht schrägen Lieder mit vielsagenden Titeln wie „Halunken mit Stil sind rar“, „Was wir schieben und raffen“ oder „In Oxford wurde ich erzogen“.

Genial wieder einmal das Bühnenbild, das die verschiedenen Schauplätze deutlich machte. Die Requisiten auf der Bühne waren sehr genau durchdacht, sodass die Szenenwechsel schnell vonstatten gingen. Großes Lob für die Schüler, zum Teil Abiturienten, die es sich trotz Prüfungsstress nicht nehmen ließen, auf der Bühne zu stehen.


2. Platz beim Wettbewerb "Mode. Gestern - Heute - Morgen" der Initiative Handarbeit

Auf der Webseite der Initiative Handarbeit ist das Projekt zu finden.

Preisverleihung Schülerwettbewerb „Mode gestern-heute-morgen“

Die Initiative Handarbeit e.V. schreibt jährlich in Kooperation mit dem Fachverband …textil.. e.V. einen Schülerwettbewerb in einem der 16 Bundesländer aus. In diesem Schuljahr wurde der Schülerwettbewerb in Baden-Württemberg, unterstützt vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, mit dem Thema „Mode gestern-heute-morgen“ durchgeführt.

Im Rahmen des Wettbewerbs sollen die Schülerinnen und Schüler dazu angeregt werden mit textilen Materialien gestalterisch tätig zu werden und Freude am kreativen Tun zu finden. Bewertet werden die Originalität der Ideen, die Auswahl der Materialien und Farben sowie die technischen Fähig- und Fertigkeiten. Darüber hinaus soll das gemeinsame Tun, die Freude an der Beschäftigung mit textilen Materialien und die Wertschätzung alter Kulturtechniken sowie deren Transformation ins Jetzt und/oder das Entwickeln von Visionen für zukünftige Modeideen gefördert werden.

Die Gewinner des Wettbewerbs aus den unterschiedlichen Schularten wurden am 17.05.18 zur Schlussveranstaltung in die Musikhalle nach Ludwigsburg eingeladen. Auf dem Programm stand am Vormittag ein inspirativer Workshop, der von der diplomierten Textildesignerin Nanna Aspholm-Flik aus Stuttgart geleitet wurde. Die Gewinnerarbeiten und die während des Workshops entstandenen Werke wurden in einer Ausstellung in der Musikhalle präsentiert. Bei der Schlussveranstaltung des Wettbewerbs mit Preisverleihung am Nachmittag wurden die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrerinnen durch das Überreichen wertvoller Geld- und Sachpreise sowohl von Herr Eberhardt (Geschäftsführer der Initiative Handarbeit e.V.) als auch von Frau Prof. Dr. Rusch von der PH Karlsruhe (1. Bundesvorsitzende des Fachverbandes …textil..e.V.) geehrt. Beide lobten das große Engagement und die überdurchschnittliche Motivation der Teilnehmer. Die eingereichten Arbeiten zeigen, dass textile Kulturtechniken im schulischen Leben wertgeschätzt werden und bezeugen darüber hinaus, dass an Schulen die Möglichkeit für die Behandlung textiler Themen im Unterricht gegeben ist. Insbesondere die Verknüpfung des Themas „Mode“ mit der im neuen Bildungsplan verankerten Leitperspektive „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ wurde in den eingereichten Gewinnerobjekten widergespiegelt.
Zu den Gewinnern zählten neben ganzen Klassen auch selbständig arbeitende Schülergruppen sowie einzelne Schüler/innen, die Inspirationen aus dem Unterricht in ihrer Freizeit umsetzen.

Folgende Gewinner wurden geehrt:

In der Kategorie Sekundarstufe erhielt eine Schülergruppe des Evangelischen Montessori Schulhauses den dritten Preis mit ihrer Einreichung „ein Outfit für Maria Montessori“ mit dem Namen „Montessori 2.0 – immer noch und zukünftig im Trend“. Der Schüler Marc Lampert und die Schülerin Dorothee Lohse des Evangelischen Seminars Blaubeuren überzeugten mit einem aktualisierten Abendkleid aus dem Jahr 1953 und erreichten den zweiten Preis. Einen weiteren zweiten Preis erhielt die Schülerin Xenia Tschamber der Freien Waldorfschule Schopfheim mit ihrem roten Ballkleid aus Taft und Spitze. Der erste Preis ging an die Schülerin Ricarda Ockert von der Freien Waldorfschule Karlsruhe mit einer Eigenkreation im Coco Chanel-Stil, mit dem Namen „blackandwhite“. Der Beitrag „Mode der Zukunft“ auf Gliederpuppen von der Seyboldschule aus Metzingen mit Sonderpädagogischem Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) wurde sowohl mit einem weiteren ersten Preis als auch mit dem Inklusionspreis ausgezeichnet (s. Foto 2). Herr Eberhardt und Frau Prof. Dr. Rusch betonten die Zukunftsorientierung dieser Arbeit und die sehr spannenden individuellen Ausarbeitungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Daher würdigten sie diese hervorragenden Ideen und Leistungen dieser Schülerarbeiten zusätzlich mit dem Gesamtpreis des Schülerwettbewerbes -ein Nähcomputer gestiftet von der Firma Pfaff.

Umrahmt wurde die Schlussfeier durch das Ensemble „Latin Touch“ der Jugendmusikschule Ludwigsburg unter Leitung von Rudi Körner und einem Ballett – Solo von Anabelle Kachel (Ballett-Schülerin der Tanzpädagogin Karolina Buchta von der Kunstschule Labyrinth).